Steam auf dem Vormarsch ins Wohnzimmer

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Nachdem für den Freitag eine erste Beta von SteamOS angekündigt war hatte ich für das Wochenende eigentlich nur eins geplant: ausprobieren. Nachdem ich am Samstag die .zip-Dateien heruntergeladen hatte und versuchte daraus ein bootbares .iso zu erstellen kam dann recht schnell die Ernüchterung. Die von Valve angegebenen Hardwareanforderungen konnten von der Zotac ZBox ID41, auf der ich es eigentlich installieren wollte, nicht mal ansatzweise erfüllt werden und das Killer-Feature, das ich eigentlich testen wollte, nämlich das In-Home Streaming, scheint dort noch gar nicht implementiert zu sein.

Nach dem was sich bisher zu SteamOS lesen lässt scheint es ein solider Anfang zu sein. Es basiert auf einem aktuellen Debian, und macht erstmal nicht viel mehr als direkt in den Big Picture Modus von Steam zu booten. Die meisten Anpassungen scheint es unter der Haube zu geben, Patches für Performance etc. Hier scheint Valve auch seinen Beitritt zur Linux-Foundation ernst zu nehmen, es wird davon ausgegangen dass alle Optimierungen in den Linux-Kernel zurückfließen.

Leicht frustriert startete ich dann heute mal meinen PC um zumindest Steam und die dort installierten Spiele auf den aktuellen Stand zu bringen … nichts nervt mehr als Updates wenn man “mal schnell eine Runde spielen” möchte. Dabei erregte ein kleiner Hinweis meine Aufmerksamkeit:

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Huch? Mein Laptop ist für In-Home Streaming verbunden? Gleich mal ausprobieren. Tatsächlich tauchen Spiele die ich auf dem PC installiert habe jetzt auch auf dem Laptop auf, starten kann man sie jedoch nicht. Ein Thread in der In-Home Streaming Gruppe der gestern startete bestätigt meine Beobachtungen … in erster Linie scheint es daran zu hapern dass man sich immer nur auf einer Maschine anmelden kann, auf der zweiten wird man gleich abgemeldet. Die dafür nötigen Features kommen aber wohl immer weiter in die aktuelle Beta des Steam Clients rein.

Beim Umschauen in den Optionen stolperte ich noch über ein weiteres neues Feature das wohl bisher nur in der Beta zu sehen ist, nämlich erweiterte Familienoptionen.

Man kann jetzt einen Modus für Kinder einrichten, in dem nur dafür freigegebene Spiele zu sehen sind, weiterhin lässt sich die Benutzung des Shops, der Community, Freundesliste, Chat und Gruppen sowie den Zugriff auf das Benutzerprofil, Screenshots und Errungenschaften einschränken. Ist der Familienmodus aktiv erscheint oben in der Titelleiste ein neues Symbol das den Status signalisiert, mit einem Klick darauf kann man über eine PIN-Eingabe den “Erwachsenenmodus” aktivieren.

Das ganze kombiniert mit einem kleinen Rechner am Fernseher, der lautlos vor sich hinarbeitet und rechenintensive Spiele von einem anderen Rechner auf den Fernseher streamt wird ein riesiger Schritt sein um Steam ins Wohnzimmer zu bringen.

Das Steam-Universum expandiert im Jahr 2014

Ich bin gespannt was es bringt.

Veröffentlicht von

Gerald Schneider

Diplom-Informatiker (DH) in Rostock. Ich blogge über Entwicklung, Internet, mobile Geräte und Virtualisierung.

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